Jubiläums-Wanderweg Bern-Solothurn

25 Jahre RBS-Wanderweg

Zum 75-jährigen Geburtstag der Bahnverbindung Solothurn—Bern wurde 1991 der RBS-Wanderweg eröffnet. Seither geniesst er hohe Beliebtheit und bietet unterwegs viel Eindrückliches.

Ob Sie die Strecke in kleine Abschnitte aufteilen oder den ganzen Tag unterwegs sein wollen, können Sie sich auch unterwegs immer noch überlegen. Auf unserem Wanderweg durchstreifen Sie ein gut erschlossenes, attraktives Gebiet auf den bereits durch die Berner- und Solothurner Wanderwege markierten Pfaden. Die vorgeschlagenen, gut markierten Teilstrecken beginnen in Bern bei der Tram- und Busstation Guisanplatz oder bei einem RBS-Bahnhof (siehe Karte weiter unten) und sind bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Zwischen Schönbühl und Biberist wurden die ursprünglichen RBS-Bahnhöfe nach den Plänen des Architekten und Leiters der Münsterbauhütte Bern, Karl Indermühle (1877–1933), gebaut. Indermühle gilt als wichtiger Vertreter des Heimatstils. Einige der historischen Gebäude werden nicht mehr als Bahnhof genutzt, sind jedoch dank des auffälligen Baustils gut erkennbar.

In Schönbühl befindet sich das historische Gebäude in nördlicher und in Biberist in östlicher Richtung zum heutigen Bahnhof.

Etappe 1: Bern Guisanplatz – Zollikofen

Bern Guisanplatz (Tramlinie 9, RBS-Bus 40 / 41) – Schärmewald – Ittigen – Manneberg – Forsthus – Schattrain – Zollikofen Bahnhof

Bild Bern © Bern Tourismus

Bei der Tramstation Guisanplatz am Stadtrand von Bern beginnt die Wanderung Richtung Zollikofen. Der gut markierte Weg verbindet verschiedene Waldparzellen, und wie von einer Insel zur anderen hüpfen wir von Gehölz zu Gehölz. Auch einen kleinen Pass gibt es auf diesem Teilstück. Er heisst Schlupf und liegt auf 630 m.ü.M. zwischen dem wohlgerundeten Manneberg und dem runsenreichen Grauholz. Beim Forsthus quert unsere Route die Autobahn A1. Ganz in der Nähe liegt «Bottis Grab», wo der Sage nach unter Findlingsblöcken ein Riese ruht. Wenig nördlich des Weges befindet sich das Grauholz-Schlachtfeld, wo am 5. März 1798 die Berner Truppen von der überlegenen französischen Invasionsarmee geschlagen wurden. Diese Niederlage an der alten Landstrasse zwischen Bern und Solothurn führte zum Untergang der Alten Eidgenossenschaft. Der Bahnhof von Zollikofen als Etappenziel wird durch die S-Bahn Bern bedient.

Wanderzeit: 2 Stunden

Etappe 2: Zollikofen – Jegenstorf

Zollikofen Bahnhof – Buchsiwald – Waldegg – Gymnasium Hofwil – Chli Moossee – Wiggiswil – Eichleren – Jegenstorf

Bild Schloss Jegenstorf, Foto: Alexander Gempeler

Zu Beginn und zum Schluss Wald, dazwischen freies Feld und auf dem tiefsten Punkt ein reizvoller See: So lässt sich dieses Teilstück kurz beschreiben. Das Gymnasium Hofwil bei Münchenbuchsee ist eine bekannte Stätte der Pädagogik. Gegründet worden war Hofwil freilich als landwirtschaftliches Mustergut. Hier erprobte Philipp Emmanuel von Fellenberg zu Beginn des 19. Jahrhunderts neue Anbaumethoden, mit deren Hilfe sich die damals rasch wachsende Bevölkerung ernähren liess. Über den Golfplatz geht es Richtung Naturschutzgebiet Kleiner Moossee – oder Chli Moossee. Das schilfbestandene Gewässer, ein Vogelparadies, verlandet langsam. Am Bauerndorf Wiggiswil hätte von Fellenberg seine Freude: Die Siedlung konnte ihre Ursprünglichkeit weitgehend bewahren. Jegenstorf dann präsentiert sich als lebhaftes Regionalzentrum mit Neubausiedlungen und – gleich neben dem RBS-Bahnhof – einem schmucken Schloss.

Wanderzeit: 1 Stunde 50 Minuten

Etappe 3: Jegenstorf – Bätterkinden

Jegenstorf – Neuholz – Stöckgass – Grafenried – Binel – Scheitelacher – Chapf – Büren zum Hof – Schalunen – Hüserwald – Hofwald – Bätterkinden

Bild © RBS

Ohne grosse Steigungen und Gefälle, doch immer abwechslungsreich verläuft die Etappe zwischen den RBS-Stationen Jegenstorf und Bätterkinden. Auch Grafenried und Büren zum Hof werden von Zügen der Schmalspurbahn bedient – viele Möglichkeiten also, die Fusstour mit einer Zugfahrt zu verbinden. Die Wälder hier im Fraubrunnenamt zeigen sehr unregelmässige Umrisse. Immer wieder stösst man auf Einbuchtungen und Ausstülpungen, was der Wanderung im eher flachen Gelände einen eigenen Reiz verleiht. Zwischen den Waldpartien sind Gehöfte, Weiler und ganze Dörfer eingestreut: Eine fruchtbare Gegend. Rechterhand zeigt sich die einst sumpfige Ebene des Fraubrunnenmoos und dahinter die baumgesäumte Emme, welche der Aare entgegenstrebt. Am Nordhorizont vor uns wächst nach und nach die Kulisse der Jurakette über Solothurn empor. Hell glänzen die Kalkfelsen in der Sonne. Wie steht’s – wollen wir in Bätterkinden die Wanderung beenden oder doch eine Etappe weiter dem Weissenstein entgegenziehen?

Wanderzeit: 2 Stunden 50 Minuten

Etappe 4: Bätterkinden – Solothurn

Bätterkinden – Emmenbrücke – Damm – Kräiligensteg – Altisberg – Oberbiberist – Biberist RBS – Oberwald – Schöngrüen – Solothurn

Bild Solothurn © Region Solothurn Tourismus

Der Unterlauf der Emme dient auf dem ersten Teil dieser Etappe als Leitlinie. Weil das Gewässer nach Gewittern gefährlich über die Ufer zu treten pflegte (beschrieben in der Erzählung «Die Wassernot im Emmental» von Jeremias Gotthelf), hat man es hier zwischen zwei Dämme gelegt. Auf einem solchen Damm nun verläuft der Wanderweg in ziemlich genau nördlicher Richtung. Die Region zählt etliche historische Bauten. Nahe der Emme grüsst rechts das Schloss Landshut, das Schweizer Museum für Wild und Jagd, während links in grösserer Entfernung auf einem Hügel Schloss Buchegg (unter Heimatschutz) zu sehen ist. Wenig später prägen Industriebauten das Landschaftsbild. Ihr Standort an der Emme ist kein Zufall: der Fluss liefert Energie und Brauchwasser für Betriebe der Papier-, Metall- und Textilbranche. Vor Biberist überquert unsere Route die Kantonsgrenze zwischen Bern und Solothurn. Der Ort hat zwei Bahnhöfe: Biberist RBS und Biberist Ost. Noch durch den Oberwald, und dann kommt das Wanderziel Solothurn mit seiner Altadt jenseits der Aare in Sicht. Geschafft. Gratulation!

Wanderzeit: 2 Stunden 50 Minuten

Allgemeine Hinweise

Billette können bei jedem RBS-Bahnhof am Billettautomaten gelöst werden. Das GA ist gültig.

Velos können im Zug mitgenommen werden:

  • für Inhaber von einem Strecken-, Verbund-, Halbtax-, General-Abo zum ermässigten Preis 2. Kl.
  • für andere Fahrgäste zum 1/1 Preis 2. Kl.

Sie können also bequem die Wanderung unterwegs beginnen oder beenden.

Weitere Informationen erhalten Sie an allen bedienten RBS-Bahnhöfen:

 

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